In Indien kennt die Toleranz kaum Grenzen
Netzwerk Ethik heute, Sept. 2015
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Aufgrund einer 5000 Jahre langen Kulturgeschichte, während derer verschiedene
Volksgruppen aus allen Himmelsrichtungen einwanderten und sesshaft wurden,
verfügt das riesige Land über eine ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt,
die in der Welt ihresgleichen sucht. Die meisten Hindus und Jainas ernähren sich
vegetarisch, für Moslems, Christen und Parsen aber enthält ein gutes Essen einen
großen Batzen Fleisch. Die Vielzahl unterschiedlicher, teilweise sogar widersprüchlicher
Regeln verbietet eine Homogenisierung des sozialen Lebens. Alle Regeln können eben nicht
für alle verbindlich sein. Daher begegnet man Ge- und Verboten mit einem großen Maß an
Toleranz. Diese Toleranz erstreckt sich auch auf Müll auf den Straßen, auf eine
kaum verläßliche Versorgung mit Strom und Trinkwasser, auf korrupte Politiker und
halsabschneiderische Geschäftspraktiken. Nach mehr als 25 Jahren eines ereignisreichen
und erfüllten Lebens in Indien erlebe ich das hohe Toleranzniveau der Menschen als wohltuend
und sehr praktisch. Es erweitert meine persönliche Freiheit und bringt eine
gewisse Lässigkeit und Leichtigkeit in mein Leben.
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