"Nie geboren, nie gestorben" -
Was ist aus der Sannyasin-Bewegung um "Osho", früher "Bhagwan" geworden?
Zu seinen Lebzeiten war der indische Mystiker hoch umstritten. In den 70er und 80er Jahren suchten zahlreiche Hippies, spirituelle Sucher und Therapeuten aus der ganzen Welt in seinen Ashrams in Poona und später Oregon Erleuchtung. Die Meditationstechniken und Therapieformen, die in Poona entwickelt wurden, haben als Synthese aus modernen westlichen Methoden und östlicher Weisheit heute Eingang in zahlreiche Therapierichtungen gefunden. Bis heute haftet der Osho-Kommune der Ruf eines Milliardenunternehmens an, in dem Sex- und Drogenorgien gefeiert wurden. Im Exil-Ashram im amerikanischen Bundessstaat Oregon gab es in den 80er Jahren kriminelle Machenschaften bis hin zu Mordanschlägen. Bhagwan Shree Rajneesh polemisierte gegen jegliches Glaubenssystem und betonte den Wert der authentischen Selbsterfahrung statt Zugehörigkeit zu einer Religion. Seine zentrale Botschaft lautete: "Du bist als Freiheit geboren." Seit seinem Tod erfährt Oshos Lehre zunehmend Anerkennung. Seine Bücher stehen in nahezu allen großen Buchhandlungen, indische Zeitungen drucken Zitate des einstigen Philosophieprofessors ab. Seine Anhänger, die Sannyasins, haben sich in den großen Markt alternativer Therapie- und Meditationsformen eingereiht.
Autor/in:
Rainer Hörig
Redaktion:
Kirsten Pape