Feature - Parlamentswahl in Indien: Wahlkampf in der Provinz
Indien, die größte Demokratie der Welt mit 814 Millionen Wahlberechtigten, wählt: Weil das Land so groß ist, dauert die Wahl auch mehrere Wochen. Von Anfang April bis zum 12. Mai. Dann stehen die Sieger fest.
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Allein die Erstwählerinnen und -wähler zählen 100 Millionen
Mehr Neugier
Insgesamt sind 53 Parteien zugelassen. Sie decken ein weites politisches Spektrum ab, von Maoisten und Kommunisten bis zu rechtsradikalen, religiösen Fanatikern. Die übergroße Mehrzahl sind Regionalparteien, die die Interessen eines Unionsstaates oder einer Volksgruppe vertreten. Lediglich die amtierende Congress-Partei sowie die Hindu-Partei BJP stellen in allen Landesteilen Kandidaten auf. Im Vergleich zur letzten nationalen Wahl 2009 ist das Wahlvolk um rund 100 Millionen Menschen gewachsen. Das heißt: fast einhundert Millionen junge Menschen werden zum ersten Mal vor die Wahlmaschine treten. Ein Heer von 1,3 Millionen Beamten organisiert vor Ort die Abstimmung. Ein großes Problem ist traditionell die Wahlbeeinflussung durch Korruption. Mit der Verkündung des Wahltermins trat ein besonderer Verhaltenskodex in Kraft, der jede weitere politische Aktivität, etwa die Verabschiedung von Gesetzen oder die Einweihung großer Entwicklungsprojekte untersagt. So soll verhindert werden, dass die amtierende Regierung das Wahlverhalten durch kurzfristige, unter Umständen kostspielige Geschenke ans Volk zu beeinflussen sucht. Rainer Hörig hat für Neugier genügt den Wahlkampf auf dem Lande beobachtet, denn dort wird die Wahl entschieden.
Autor: Rainer Hörig
Redaktion: Thomas Hauschild
Stand: 17.04.2014, 10.05 Uhr
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